Die Verwendung der passenden Messtechnik ist essentiell, und unterscheidet sich je nach Ihrem Anwendungsfall. In Bezug auf die Messung von elektrischer Leistung gibt es verschiedene Geräte, einerseits spezialisiert auf die jeweilige Aufgabe (Energiezählung, Lastprofil, Störschreiber,…), andererseits auf die Art und Weise des Einsatzes (Handheld-Gerät, Einbaugerät,…). Ich unterscheide typisch zwischen diesen unterschiedlichen Varianten:

  • Steckdosenmessgeräte
  • Klassischer Stromzähler & Smart Meter
  • Lastgangzähler / 3-Phasige Leistungsmesser
  • Power Quality Geräte mit Leistungsmessung

Diese Produktgruppen haben ganz unterschiedliche Zielsetzungen und eignen sich deshalb nur für spezifische Aufgaben. Das bedeutet, dass jedes dieser Produkte natürlich seine Daseinsberechtigung hat. Im Folgenden möchte ich einen kurzen Überblick über die Eigenschaften der jeweiligen Produktgruppe geben. Allgemeine Grundlagen zum Thema Messung von Strom und Spannung können Sie hier nachlesen: #TODO

Steckdosenmessgeräte & Energiekostenmessgeräte

© ELV

Diese Art von Messgeräten verwenden Sie, wenn Sie rasch die Leistungsaufnahme von einzelnen Verbrauchern, die über eine Steckdose (typisch Schuko) am Stromnetz angeschlossen sind, sehen wollen. Aktuelle Varianten bieten auch die Möglichkeit, Ihnen über Ihr WLAN die Daten praktisch an Ihr Smartphone senden. Damit wird dieses sehr kostengünstige Gerät zu einem tollen Helferlein im Alltag. Diese Geräte bieten erstaunliche Genauigkeiten und man kann heute kaum mehr etwas falsch machen, egal welchen Hersteller man wählt.

Klassische Stromzähler & Smart Meter

© Lackmann GmbH

Wer kennt sie nicht? Die klassischen „Ferraris“ Stromzähler, die in vielen Haushalten unermüdlich ihre Runden drehen. Zwar sind seit Jahren Austauschprogramme diverser Netzbetreiber am Laufen, aber sehr viele Endkunden haben noch diese Type von Elektrizitätszählern im Einsatz. Der Zweck dieser Geräte ist in erster Linie, den Verbrauch von elektrischer Wirkleistung über einen längeren Betrachtungszeitraum (typ. ein Jahr) zu erfassen. Diese Zähler müssen entsprechend dem Maß- und Eichgesetz (MEG) regelmäßig überprüft werden.

Wie schon der Name sagt, „Zählen“ diese Messeinrichtungen die bezogene Wirkleistung vom Stromnetz und geben diesen als Zählerstand in kWh an. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass Sie damit nicht einfach so die aktuelle Leistung geschweige denn die eines einzelnen Verbrauchers ermitteln können. Um dennoch aktuelle Werte ablesen zu können, gibt es bei einem Ferraris-Zähler eine Zählerscheibe, die sich je nach aktueller Leistung schneller oder langsamer dreht und mit einer Markierung versehen ist. Smart Meter hingehen bieten Impulsausgänge bzw. ein Impuls-Lämpchen das z.B. 1000x je kWh aufleuchtet. Smart Meter der neuesten Generation verfügen auch über echte Datenschnittstellen zum Auslesen der aktuellen Messwerte.

Weitere Infos zu den Zähler-Typen finden Sie hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ferraris-Z%C3%A4hler
https://de.wikipedia.org/wiki/Intelligenter_Z%C3%A4hler

Lastgangzähler & 3-phasige Leistungsmesser

Leistungsmesser mit digitaler Schnittstelle
© Schneider Electric

Hier verschwimmt die Zuordnung etwas, da genau genommen so gut wie jeder Smart Meter die Funktionalität eines Lastgangzählers mit sich bringt. Typische Lastgangzähler arbeiten mit einem 15-Minuten Raster und werden von Gewerbebetrieben und anderen Großkunden verwendet. In Haushalten findet sich diese Type kaum, da dieser meist erst ab 100.000 kWh pro Jahr rentiert.

Leistungsmesser

Zum Zweck des Energiemanagements in Unternehmungen haben sich Messgeräte etabliert, die eine feinere Auflösung bieten, und mehrfach in unterschiedlichen Objektteilen eingesetzt werden können. Durch die immer datenhungrigeren Endverbraucher sind mittlerweile massenhaft Geräte für den Heimgebrauch im Handel verfügbar. Diese können z.B. im Hauptverteiler an die Zuleitung angeschlossen werden und liefern dem Kunden aktuelle und historische Daten zum Stromverbrauch. Ganz im Stile der Bequemlichkeit via Smartphone App. Diese Art von Geräten ist schon ab 100€ zu haben.

Power Quality Messgeräte

© Fluke Corporation

Eindeutig weiter gehen Power Quality Messgeräte. Diese hängen zwar an den selben Leitungen, erfassen aber deutlich mehr Parameter über den Zustand des Netzes. Die Leistungsmessung ist oftmals nur ein „Abfallprodukt“ und dient lediglich der Ursachenforschung bei Problemanalysen. Diese Fokussierung macht es auch für die Meisten uninteressant, da die Qualität der Netze nicht Sache des Verbrauchers ist, sondern des Netzbetreibers.

Dadurch, dass die Nachfrage nach dieser Art Messgeräte deutlich niedriger ist, als die der anderen genannten Kategorien, sind die Preise deutlich höher. Mit Preisen ab 1000€ muss man rechnen, wenn man sich etwas mehr Durchblick im Stromnetz verschaffen möchte.

Genau da habe ich mit dem Entwurf meines eigenen Messgeräts angesetzt. Ich wollte ein erschwingliches Leistungsmessgerät bauen, das „alle Stückerl“ spielt. Herausgekommen ist das PQopen-Messgerät, das ich demnächst vorstellen werde. Seid gespannt!