Du betrachtest gerade Kurztest des Meanwell BIC-2200

Kurztest des Meanwell BIC-2200

In meinem Streben, den überschüssigen Solarstrom effizient zu nutzen, setzte ich bisher auf den Batteriewechselrichter von SolarInvert – eine ältere Version, die nicht nur mit einer begrenzten 8-Bit-Auflösung arbeitet, sondern auch Schwierigkeiten hat, die Leistung konstant zu halten. Zudem kann das Gerät die Brummgeräusche seines Transformators nicht unterdrücken, was zu deutlich wahrnehmbaren Emissionen führt, die sogar die Tür meiner Abstellkammer überwinden.

Auf der Suche nach einer besseren Lösung bin ich auf den Meanwell BIC-2200 gestoßen, ein rückspeisefähiges Batterieladegerät mit beeindruckenden 2.2 kW Leistung, das in verschiedenen Spannungsvarianten und mit oder ohne Kommunikationsanschluss (CAN-Bus) erhältlich ist. Ich entschied mich für das Modell BIC-2200-48CAN mit:

  • 230V AC-Eingang
  • 48 V Nennspannung auf der DC-Seite
  • CAN-Bus für die Kommunikation
  • 1U Low-Profile-Gehäuse
Quelle: MeanWell Herstellerseite

Die erste Inbetriebnahme – ein ohrenbetäubender Start

Die Installation begann ich mit dem Anschluss an das AC-Netz über Schraubklemmen, während ich den DC-Anschluss zunächst offen ließ. Durch eine werkseitig eingebaute Brücke am Stecker CN46 schaltet sich das Gerät automatisch ein, sobald es mit AC-Spannung versorgt wird, bleibt aber im Soft-OFF Modus. Hier entfaltet das Netzteil eine beachtliche Lautstärke, da die beiden eingebauten, laut Hersteller regulierten Lüfter auf Hochtouren laufen.

Nachdem ich über das CAN-Interface den Einschaltbefehl übermittelt hatte, beruhigte sich das Gerät ein wenig, die Lüfter blieben jedoch deutlich hörbar. Es scheint, als hätten die Entwickler ein sehr aggressives Thermomanagement gewählt.

Leistung im Teillastbereich – eine echte Enttäuschung

Da ich das Netzgerät vor allem im niedrigeren Teillastbereich nutzen möchte, war ich besonders interessiert daran, wie es sich unter diesen Bedingungen schlägt. Ich schloss einen kleinen 48-V-Testakku an die DC-Klemmen an und stellte folgende Parameter ein:

  • VOUT_SET: 52V (Ladeschlussspannung)
  • REVERSE_VOUT_SET: 47V (Entladeschlussspannung)
IOUT_SET [A]
(REVERSE)
AC Leistung [W]DC Strom [A]DC Spannung [V]DC Leistung [W]Verlustleistung [W]
21201,555280,639,4
11001,251,561,838,2
0,5740,7351,537,536,4
-0,525-0,1850,6-9,134,1
-11-0,6650,1-33,034,0
-2-47-1,6749,25-82,235,2
-3-91-2,6548,2-127,736,7
Messreihe Teillastbereich BIC-2200-48CAN

Meine Messungen von AC-Leistung und DC-Strömen und -Spannungen ergaben hohe Verlustleistungen von bis zu 34 W – ein Wert, der selbst im Leerlauf erreicht wurde. Die vom Hersteller angegebene Effizienz von 93% bei 75% Last erscheint nicht ausreichend, um das Gerät für den Teillastbetrieb zu empfehlen.

Fazit

Das Meanwell BIC-2200 könnte in einem industriellen Umfeld, wo Lärm keine Rolle spielt und die volle Leistung ausgenutzt wird, durchaus seine Berechtigung haben. Für den Einsatz zu Hause, insbesondere wenn es darum geht, überschüssigen Strom eines Balkonkraftwerks zu speichern, ist die Effizienz jedoch enttäuschend. Im Vergleich dazu bietet der BatteryInvert trotz seines älteren Designs mit Netz-Transformator eine wesentlich höhere Effizienz im Teillastbetrieb und deutlich geringere Leerlaufverluste von nur 6W.

Positiv hervorzuheben sind die unkomplizierte Steuerung per CAN-Bus, die verbesserte Regelstabilität und die kompakte Bauform des Meanwell BIC-2200.

Falls ihr weitere Anmerkungen zu dem Netzgerät habt oder an der Python-Library für die Steuerung interessiert seid, lasst einen kurzen Kommentar da.

Schreibe einen Kommentar